Vom 27. bis 30. März findet in Leipzig die renommierte Buchmesse statt.
Im Gegensatz zur Frankfurter Buchmesse, die sich vornehmlich an Fachbesucher richtet,
steht in Leipzig das lesebegeisterte Publikum im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Leipzig liest“
erwartet die Besucherinnen und Besucher ein breit gefächertes Programm mit mehr als 2.500
Veranstaltungen in der gesamten Stadt. Besonders die Manga-, Fantasy- und Comics-Community
hat hier in den letzten Jahren eine eigene Bühne gefunden und sorgt mit ihren aufwendigen
Kostümierungen für farbenfrohe Eindrücke. Auch die Anhänger der TikTok-Literaturtrends sowie
Leserinnen und Leser von New Adult-Romanen kommen auf ihre Kosten. Das diesjährige Gastland
der Messe ist Norwegen, das mit zahlreichen Verlagen und Autorinnen sowie Autoren vertreten ist.
Zudem wird der 21. Preis der Leipziger Buchmesse verliehen, für den eine siebenköpfige Jury aus
Literaturkritikern, Buchhändlern und Bloggern insgesamt 506 Werke von 166 Verlagen bewertet.
Begleitet wird die Messe durch den Podcast „Unter Büchern“ und die ARD-Sendung „Druckfrisch“.
Für den Förderverein der Mediothek Krefeld ist diese Buchmesse der ideale Anlass, um die spannendsten
Neuerscheinungen des Frühjahrs vorzustellen. Birgitt Schweren-Wolters präsentiert am Mittwoch,
den 26. März, von 18:00 bis 19:30 Uhr im Clubleseraum „Theodor Pelster“ der Mediothek Krefeld
eine Auswahl interessanter neuer Bücher und informiert über aktuelle Themen und Autorinnen sowie Autoren.
Alle Literaturinteressierten sind herzlich eingeladen, an diesem Abend in entspannter Atmosphäre neue
Werke zu entdecken und sich auszutauschen. Der Eintritt ist kostenfrei und auch Nicht-Mitglieder
sind herzlich willkommen.
Ort: Mediothek Krefeld, Clubleseraum „Theodor Pelster“
Datum: Mittwoch, 26. März
Uhrzeit: 18:00 – 19:30 Uhr
Cay Rademacher, Nacht der Ruinen, Dumont Verlag, 24 €
Ein Kriminalroman, der in den Kriegswirren 1945 in Köln spielt.
Bei einem der letzten Luftangriffe auf Köln stürzt ein englisches Flugzeug ab, der Pilot kann sich mit dem Fallschirm retten, wird aber von Unbekannten nach seiner Landung ermordet.
Die Alliierten haben das linke Rheinufer kurz darauf schon besetzt und der US-Soldat Joe Salmon, der als Joseph Salomon in Köln aufwuchs, soll den Fall aufklären. Zusammen mit seinem Fahrer Gonzales folgt er ersten Spuren in der vollkommen zerstörten Stadt. Das ist nicht ungefährlich, denn neben Blindgängern, einstürzenden Mauern und Fleckfieber bedrohen ihn auch die noch immer überzeugten Nazis, die sich schon wieder ein warmes Plätzchen in der Gesellschaft und allen Institutionen gesichert haben. Sie werden gebraucht, in den Verwaltungen, bei der Polizei und in den Krankenhäusern. Joe muss sich aber auch mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen, denn er ließ seine beste Freundin, in die er hoffnungslos verliebt war und seinen besten Freund bei seiner Flucht zurück.
Immer wieder tauchen historische Personen wie Konrad Adenauer, George Orwell oder Irmgard Keun auf, sie verleihen dem Buch noch mehr Authentizität. Für dieses Buch war eine Menge Recherchearbeit nötig, sehr realistisch wurde der Zustand der Großstadt, die Zerstörungen und die überlebenden, traumatisierten Menschen geschildert.
Empfohlen von Birgitt Schweren-Wolters, Mitglied des Vorstands FuF
Hier finden Sie weitere Buchtipps:
Hier geht es zum Blog der Mediothek Krefeld, die einen Redaktionsbeitrag über den Förderverein veröffentlicht hat:
Die Südkoreanerin Han Kang erhält den Literaturnobelpreis, der mit 967.000 Euro dotiert ist. Die Schwedische Akademie in Stockholm verleiht ihr den renommiertesten literarischen Preis der Erde für „ihre intensive poetische Prosa, die sich den historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens offenlegt“.
Diese Entscheidung gilt als Überraschung, die 53-jährige zählte nicht zum Favoritenkreis. Damit ist sie die 18. Frau und die erste Südkoreanerin, die diesen Preis erhält.
Mit ihrem 2007 erschienenen Roman „Die Vegetarierin“ erhielt Han 2016 bereits den britischen Man-Booker-Preis. Weitere Titel „Deine kalten Hände“, „Weiß“ und die „Früchte meiner Frau“. Die „Vegetarierin“ wird gerade nachgedruckt, Aufbau TB 12 €. Sehr experimentell!
Die letzten deutschen Preisträger waren Herta Müller vor 15 Jahren und Günter Grass vor 25 Jahren, der letzte deutschsprachige der Österreicher Peter Handke vor fünf Jahren.
Anne Tyler, 3 Tage im Juni, Kein&AberVerlag, 23 €
Aus Anlass der Hochzeit ihrer Tochter, trifft sich ein Ehepaar, Ende fünfzig, das bereits seit längerem getrennt lebt. Sie erinnern sich an Vergangenes und stellen sich Fragen, was das Leben noch für sie bereit hält.
Percival Everett, James, Hanser Verlag
Hier wird der Klassiker "Huckleberry Finn" auf den Kopf gestellt, in dem Jim Huck rettet!
Robert Harris, der zweite Schlaf, Heyne Verlag
England ist nach einer lange zurückliegenden Katastrophe in einem erbärmlichen Zustand. Der Priester Fairfax wird zur Beerdigung eines verstorbenen Pfarrers entsandt und erlebt eine Überraschung.
Savin Tambrea,Vaterländer, Gutkind Verlag
Der bekannte Schauspieler erzählt hier die bewegende Lebensgeschichte seiner rumänisch-ungarischen Familie in einer entbehrungsreichen Zeit.
Ida Tannert, Crime im Heim, Dumont Verlag, 17 €
In dem progressiven Seniorenheim "Silberblick" soll das Theaterstück "Hamlet" aufgeführt werden, damit ein bisschen Kultur ins Haus kommt. Noch vor der ersten Probe findet die "Truppe" einen Toten im Garten und beginnt mit den Ermittlungen.
Han Kang, Die Vegetarierin, Aufbau Verlag
Die Literatur-Nobelpreisträgerin beschreibt das Leben der pflichtbewussten Hausfrau Yeong-Hye. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird gefährdet, als sie sich entschließt, sich vegetarisch zu ernähren.
Arno Geiger, Unter der Drachenwand, Carl Hanser Verlag
Hier wird die Geschichte des österreichischen Soldaten Veit Kolbe während des Zweiten Weltkriegs erzählt. Er wird im Krieg verletzt und erholt sich von seinen Verletzungen in den Alpen, wo er seine Kriegserlebnisse verarbeitet und ganz unterschiedliche Menschen kennenlernt.
Monika Zeiner, Villa Sternbald oder die Unschärfe der Jahre, dtv Verlag
Nikolas Finck, der Sohn eines Schulmöbelfabrikanten, sichtet nach langer Abwesenheit auf dem Dachboden der Villa dunkle Familiengeschichten.
Jenny Erpenbeck, Heimsuchung, Penguin Verlag
Im Roman verarbeitet die Autorin ihre Kindheitserinnerungen bei ihren Großeltern in einem Haus am Scharmütze
Folge 20: "Time BU say goodbye"
"Auf Wiedersehen Frau Buchholtz und Hallo Förderverein der Mediothek - Wir verabschieden uns von unserer Chefin, die in den wohlverdienten Ruhestand eintritt.
Zusammen mit Brigitte Schäfers, der Schatzmeisterin unseres Fördervereins lassen wir die vergangenen 23 Jahre Mediothek und Förderverein Revue passieren und schauen gespannt, was man denn alles schönes in der Rentenzeit machen kann."
Hier geht´s zum Podcast:
https://www.podcast.de/episode/643945898/folge-20-time-bu-say-goodbye
Am Dienstag, den 29. Oktober 2024, haben die Mediothek Krefeld und die „Freunde und Förderer der Mediothek Krefeld e.V.“ zu einer besonderen Gedenkstunde zu Ehren des vor zwei Jahren verstorbenen Dr. Theodor Pelster eingeladen. Auf Initiative des Fördervereins wurde der Clubleseraum der Mediothek an diesem Tag umbenannt in „Theodor-Pelster-Raum“, um das Lebenswerk und den nachhaltigen Einfluss des promovierten Germanisten, Lehrers, Dozenten und Autors zu würdigen, der zudem langjähriges Vorstandsmitglied des Fördervereins war.
Dr. Theodor Pelster (1937–2022) prägte als leidenschaftlicher Vermittler der deutschen Sprache und Literatur das literarische und kulturelle Leben Krefelds weit über die Stadtgrenzen hinaus. Er war langjähriges Vorstands- und Jurymitglied des Niederrheinischen Literaturpreises und wurde für sein außergewöhnliches Engagement mit dem Rheinlandtaler und dem Stadtsiegel der Stadt Krefeld ausgezeichnet.
Ein besonderer Programmpunkt der Veranstaltung war die Enthüllung eines eigens angefertigten Edelstahlschildes, das von einem ehemaligen Schüler Dr. Pelsters in dessen Metallbaubetrieb gefertigt wurde. Die Gedenkstunde wurde von der Familie Pelster musikalisch umrahmt.
Die Gedenkstunde war öffentlich, Besucherinnen und Besucher waren herzlich willkommen.
Ist der Zuwachs an Bildung mit Vergnügen verbunden? Um die Bildung kümmerten sich in den 70ern in Krefeld die Schulen, Vergnügen stand nicht auf den Lehrplänen. Das Krefelder „Krefelder Bildungswerk“ war wohl auch, der Name der Einrichtung versprach es, für die Bildung zuständig. Für die längst der Schule entwachsenen Krefelder wie mich kam nur das Bildungswerk infrage, wenn ich noch was dazulernen wollte. Und hier wollte ein Dozent, ansonsten auch Gymnasiallehrer, dazu noch für Vergnügen sorgen: Dr. Theodor Pelster.
„Schreiben zum Vergnügen“ hieß der Kurs, den Dr. Pelster 1971 anbot, und ich gebe zu, mich reizte nicht nur das Schreiben, sondern auch das angekündigte Vergnügen.
Und tatsächlich, es ging um Glossen und daran anschließende Schreibübungen der Kursteilnehmer.
Einen kleinen Wettbewerb initiierte Pelster am Ende, jeder durfte was vorlegen und alle stimmten ab. Mir wurde von Pelster als „Preisträger“ ein Buch überreicht, das „dtv-Wörterbuch zur Publizistik“.
Welche Bedeutung einmal für mich die Publizistik haben würde, ahnten damals weder Pelster noch ich.
Etwa ein Jahrzehnt später fing ich an zu schreiben. Als freier Mitarbeiter für die RP durfte ich die Krefelder Kulturereignisse besuchen und darüber berichten. Da war es selbstverständlich, dass ich Pelster wieder begegnete. Über seine Vorstellungen der Literaten in der Volkshochule (VHS) – Nachfolgerin des KBW -, die in Krefeld zu Lesungen auftraten, durfte ich schreiben und erlebte wieder einen Pelster, der es vergnüglich machte ihm zuzuhören. Und dabei Kompetenz und Urteilsvermögen vermittelte, und damit meine Basis als Schreibender verbreiterte. Als er später, 2007, mit eigener Belletristik - „Kellers Weihnachten“ - an die Öffentlichkeit ging, ließ er mir vom Verlag ein Rezessionsexemplar zuschicken.
Manche nannten Pelster den „Literurpapst von Krefeld“, aber Dogmen vertrat er nicht. Er akzeptierte andere Meinungen und war tolerant im Umgang. Mein Schreiben beobachtete und goutierte er wohlwollend, er blieb mir verbunden und ich konnte seine Hinweise dankend akzeptieren.
Und ab und zu schaue ich in das Wörterbuch und erinnere mich dabei gerne an Pelster und sein mir vor 53 Jahren vermitteltes und immer noch anhaltendes Schreib-Vergnügen.
Hans Dieter Peschken
Der Schriftsteller Levin Westermann erhält den Niederrheinischen Literaturpreis 2024 der Stadt Krefeld, der alle 2 Jahre verliehen wird und mit 10.000 € dotiert ist. Der Autor ist in Meerbusch geboren und lebt heute in der Schweiz. Für seinen Roman „Zugunruhe“ und für sein bisheriges Gesamtwerk wird er hier geehrt. Der Titel „Zugunruhe“ bezieht sich auf das „Phänomen der Rastlosigkeit der Zugvögel, wenn sie spüren, dass sie einen unwirtlichen Ort verlassen müssen.“ Warum reagieren die Menschen nicht so? Auch dieser autofiktionale Text weist auf Themen wie Pandemie und Klimakrise und die Frage nach der Stellung des Menschen in der Natur hin.
In der Sendung „Lesenswert“ im März hat Denis Scheck mit seiner Expertenrunde ausführlich über diesen Roman gesprochen =>
Das 2. Bücherfühstück im Rahmen unserer beliebten Veranstaltungsreihe "Literatur im Club" war bestens besucht. Rund 50 BesucherInnen kamen am 19. Oktober morgens in die Mediothek. Gesellig zu Kaffee und Croissants präsentierte Vorstandsmitglied Birgitt Schweren-Wolters interssante Neuerscheinungen rund um die Frankfurter Buchmesse.
Am Mittwoch, den 28. August 2024, gestalteten die Krefelder Textweber das Programm. Der Besucherandrang war so groß, dass kurz vor Beginn ins geräumige Foyer gewechselt wurde. Die Textweber, eine seit über 13 Jahren bestehende Gruppe Krefelder Autorinnen und Autoren, sind bekannt für ihre regelmäßigen Lesungen und offenen Schreibabende im Krefelder Literaturhaus. Für die Lesung in der Mediothek präsentieren sie neue, noch unveröffentlichte Texte: Szenen aus dem Leben der Menschen, beobachtet, erlebt und verdichtet.
Weitere Informationen zu den Textwebern: www.krefelder-textweber.de
In einer dystopischen Zukunft im Jahr 2064, in der menschliche Klone ein gefährliches Geheimnis bergen, wird ein Journalist von einem Klon um Hilfe gebeten. Doch schon bald gerät sein scheinbar perfektes Leben aus den Fugen, wird die Realität seiner Welt in Frage stellt.
Als er sich in die Frau des Klons verliebt, ist er verloren. Je mehr sich ihm die Machenschaften von "Clone City "enthüllen, versteht er, dass man den Kampf um Identität und Freiheit nicht gewinnen kann.
Der Leser wird auf eine nervenzereißende Reise durch eine Welt voller Intrigen und Manipulationen geführt.
Start war am Sonntag, 10. März 2024. Bis zum 30. Juni veröffentlichen wir immer sonntags weitere Kapitel.
Krefelds Wirtschaftsdezernent Eckart Preen war im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Literatur im Club" am 12. Juni unser Vortragsgast im Clubleseraum der Mediothek. Er ist zudem Leiter von Krefeld Business. Privat ist er seit über 40 Jahren leidenschaftlicher Fußballfan. Als sogenannter "Groundhopper“ hat er unzählige Stadien in Deutschland, in Europa und vielen anderen Ländern der Welt besucht. Seine große Leidenschaft für das runde Leder sowie für das farbenfrohe und manchmal irritierende Umfeld hat er dabei stets mit seinem Interesse an fremden Ländern und deren Sprache und Geschichte verbunden. Am Vortragsabend hat er das Publikum mitgenommen auf eine unterhaltsame und informative Reise und aus seinem Buch „Destination Flutlicht - Aus dem Leben eines Groundhoppers“ vorgetragen.